Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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Die globale Wirtschaft braucht Fachleute mit internationaler Perspektive. Weltoffenheit und praktische Erfahrungen erleichtern Absolventinnen und Absolventen der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge den Berufseinstieg erheblich. Ein Jurastudium wiederum ist für internationale Studierende interessant, die sich mit dem deutschen Rechtssystem beschäftigen wollen. In ihren Heimatländern ist ihre Expertise beispielsweise in internationalen Kanzleien gefragt.

Wirtschaftswissenschaften

Von der Gesundheitswirtschaft bis zum Kulturmanagement kommt heute kaum eine Branche ohne ökonomisches Know-how aus. Entsprechend vielseitig sind die beruflichen Möglichkeiten für Wirtschaftswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. Man findet sie überall, in der Betriebsleitung eines städtischen Unternehmens ebenso wie in den Personalabteilungen von Großbetrieben, in Controlling oder Vertrieb, als freie Beratende und im Consulting, als Führungskraft in Konzernen oder mittelständischen Unternehmen. Schnittstellenstudiengänge wie Sportökonomie, Verkehrsbetriebswirtschaft oder Management im Gesundheits- und Sozialbereich bereiten gezielt auf eine Tätigkeit in entsprechenden Branchen vor.

Die Rahmenbedingungen globaler Märkte und sich wandelnder Finanzmarktstrukturen stehen im Mittelpunkt von Studiengängen im Bereich Banking & Finance: Studierende erwerben Wissen sowohl im Finanz- als auch im Bankensektor. Die Anwendung quantitativer Methoden wie mathematischer und statistischer Verfahren sind ein wesentlicher Bestandteil des Studiums, das auf die international vernetzte Geschäftswelt vorbereitet.

Gesucht: Internationale Expertise für Weltmarktführer

In den klassischen Studiengängen ist die Ausbildung an deutschen Hochschulen breit angelegt: In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) stehen die Bedingungen, Veränderungen und Abläufe in Unternehmen im Mittelpunkt. Die Volkswirtschaftslehre (VWL) wiederum versucht, den Wirtschaftsablauf und seine Gesetzmäßigkeiten zu verstehen. Das der beiden Fächer ist an deutschen Hochschulen oftmals identisch. Es gibt viele englischsprachige Studienangebote, doch sollten Studierende auch mit Blick auf ihre Chancen bei deutschen Unternehmen die deutsche Sprache nicht außer Acht lassen.

Längst sind nicht nur „Global Player“ wie BMW oder Siemens weltweit vernetzt, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen, die dementsprechend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit internationaler Erfahrung suchen. Zahlreiche mittelständische Unternehmen aus Deutschland sind mit ihren Spezialisierungen weltmarktführend. Diese Entwicklung spiegelt sich auch an den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland wieder: Internationale Betriebswirtschaft/Management ist unter den zwanzig am stärksten besetzten Studienfächern in Deutschland.

Sozialwissenschaften

Von der Wirtschaft werden Menschen und Gesellschaften ebenso beeinflusst wie von Kultur und Politik. Sozialwissenschaftliche Studiengänge wie die Soziologie und die Politikwissenschaften sind daher sehr aufgestellt. Es gibt viele Berührungspunkte, zu Psychologie und Pädagogik ebenso wie zu den Wirtschaftswissenschaften, Ethnologie und Geschichte.

Möglichst früh orientieren

Studierende sollten mathematisches Verständnis mitbringen, denn die Statistik ist ein wichtiges Grundlagenfach für die empirische Forschung im sozialwissenschaftlichen Studium. Methodenkompetenz zählt in diesem Fachbereich zu den wichtigsten Qualifikationen.

Im Gegensatz zu anderen Fächern wie Medizin oder Naturwissenschaften ist das Berufsbild nicht so klar umrissen. Einsatzfelder gibt es jedoch viele: Sozialwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen arbeiten in der Markt- und Meinungsforschung, für Parteien, Verbände, Stiftungen und Vereine, aber auch im Personalwesen, in der Unternehmensplanung oder im Marketing. Studierende sollten sich daher möglichst früh orientieren und bereits während des Studiums Schwerpunkte setzen, beispielsweise über oder Zusatzfächer.

Jura

Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht – in den ersten beschäftigen sich Studierende vor allem mit den drei Hauptgebieten des deutschen Rechtssystems. Später wählen sie ein weiteres Fach hinzu. Die für ein Jurastudium in Deutschland liegt bei acht bis zehn Semestern, viele Studierende planen jedoch mehr Zeit ein. Es gilt, viele komplizierte Texte zu lesen und schriftlich präzise zu formulieren.

Zwischen der Ersten und Zweiten Juristischen Staatsprüfung absolvieren angehende Juristinnen und Juristen ein zweijähriges , beispielsweise an einem Gericht, bei der Staatsanwaltschaft oder bei einer Behörde. Nur wer beide bestanden hat, kann in Deutschland in einer Anwaltskanzlei, bei der Staatsanwaltschaft oder als Richter oder Richterin arbeiten. Mehr als vierzig Prozent der Juristinnen und Juristen in Deutschland nehmen einen Job in der Wirtschaft an. Sie arbeiten als Justiziarin oder Syndikus, der als ständiger Rechtsbeistand eines Unternehmens fungiert, als Aktuar mit dem Blick für das rechtliche Umfeld in der Versicherungsbranche oder auch als Lobbyistin auf politischer Ebene.

Deutsches Recht für internationale Studierende

Vor allem Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) oder (FH), aber auch einige , bieten rechtswissenschaftliche Studiengänge an, die mit dem (LL.B) oder dem (LL.M) enden. Die meisten verbinden juristische und betriebswirtschaftliche Inhalte miteinander. Wirtschaftsjuristen und -juristinnen sind in Deutschland bei Verbänden, Verwaltungen oder in der Unternehmensberatung sehr gefragt.

Einige Hochschulen in Deutschland bieten Aufbaustudiengänge an, die in zwei Semestern Grundlagen und Spezialkenntnisse des deutschen Rechts vermitteln. Sie sind insbesondere für internationale Studierende interessant, die bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen haben. Die Masterstudiengänge bereiten beispielsweise auf die Tätigkeit in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei im Heimatland vor.