Hochschulberaterprogramm

Zwei Menschen sitzen vor einem Laptop.

Um den Beratungsbedarf zur Optimierung in Entwicklungsländern zu decken, engagiert das Hochschulberaterprogramm deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager als Berater.

Hintergrund

Der Stellenwert von Information und Wissen für die Entwicklung eines Landes wird immer höher eingeschätzt. In der Generierung, Verbreitung und Anwendung dieses Wissens nehmen die Hochschulen einen bedeutenden Platz ein. Darüber hinaus sind sie sowohl in den Entwicklungsländern als auch in der industrialisierten Welt gefordert, einen Beitrag zur Lösung globaler Probleme zu leisten. Traditionell pflegen die deutschen Hochschulen sehr gute Beziehungen zum Ausland, auch zu den Entwicklungsländern.

Eine große Zahl an Studierenden und Doktoranden aus diesen Ländern haben ihre Abschlüsse in Deutschland erworben und stehen seitdem als Wissenschaftler mit ihren deutschen Kollegen in engem fachlichem Kontakt. Fachbezogene Alumni-Netzwerke oder Hochschulpartnerschaften haben diese Kontakte in den letzten Jahren weiter vertieft. Abgeschlossene wie auch laufende Kooperationsvorhaben zeigen aber vielfach, dass über den engen Austausch hinaus noch Bedarf an gezielter Beratung zur Optimierung der Hochschulen, ihrer Strukturen und Lehrinhalte vor Ort besteht. Dieser Beratungsbedarf kann sich auf die Lösung administrativ-organisatorischer oder fachlich-didaktischer Probleme beziehen oder auch die Problemfelder der Finanzierung und des Managements betreffen.

Programmziele

Mit diesem Programm soll es den Hochschulen in den Entwicklungsländern ermöglicht werden, deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager gezielt als Berater zur Umsetzung klar definierter Reformmaßnahmen/Projekte zu engagieren, die zur Stärkung der Strukturbildung an der Partnerhochschule sowie zum Ausbau und Verstetigung der Kooperationsstrukturen der Partnerhochschulen beitragen. Der DAAD hat mit dem vorliegenden Programm ein Instrument geschaffen, mit dem er den Hochschulen in den Partnerländern das Potenzial von Wissenschaftlern deutscher Hochschulen zugänglich machen will. Die Wissenschaftler sollen Hochschulmitarbeiter der mittleren und höheren Managementebene (Dekane, Institutionsleiter oder Leiter von Stabs- und Koordinierungsstellen, Lehrpersonal, Wissenschaftler) in den Bereichen Lehre, Forschung, Management oder Dienstleistungsfähigkeit beraten. Das Programm eignet sich insbesondere für Beratungsvorhaben, die zur Vorbereitung, Flankierung oder Nachbereitung von durch den DAAD geförderten Maßnahmen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, beitragen.

Abgeleitet aus diesen übergeordneten Zielen definieren sich die folgenden Programmziele für das Programm:

Programmziel 1: Die Qualität von Lehre und/oder Forschung an den Partnerhochschulen ist verbessert.

Programmziel 2: Das Management an den Partnerhochschulen ist verbessert.

Programmziel 3: Die Dienstleistungsfähigkeit der Partnerhochschulen ist gesteigert.

Programmziel 4: Kooperationen der Partnerhochschulen in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und/oder Zivilgesellschaft sind initiiert.

Das Hochschulberaterprogramm wird in Abstimmung mit dem Geldgeber durch ein auf Indikatoren gestütztes und auf Wirkungen ausgerichtetes Monitoring begleitet.

Geförderte Projekte

Im Jahr 2017 wurden neunzehn Beratungsprojekte gefördert. Schwerpunktregion sind Lateinamerika und Asien mit je sieben Beratungsvorhaben, jeweils fünf Vorhaben wurden in Afrika durchgeführt. Der Beratungsschwerpunkt lag 2017 im Bereich Medizin sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Ergebnisse

Die Hochschulberater leisten einen wertvollen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung der lokalen Fachkräfte an den ausländischen Partnerhochschulen. So konnten in 2017 beispielsweise Vorhaben im medizinischen Sektor (Palliativmedizin/Kolumbien; Klinische Ökonomie/Brasilien; Psychologie/Sri Lanka) einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsstrukturbildung der Partnerländer leisten.